Spinale Anästhesie

Spinalanästhesie

Eingriffe unterhalb des Bauchnabels (Unterbauch, Beckenbereich, Beine) können schmerzfrei durch Betäubung der vom Operationsgebiet zum Rückenmark führenden Nerven durchgeführt werden. Dazu wird ein Lokalanästhetikum in den mit Nervenflüssigkeit gefüllten Raum der Lendenwirbelsäule eingespritzt (Liquorraum).
Die Spinalanästhesie wird im Sitzen oder in Seitenlage des Patienten durchführt. Nach Desinfektion der Haut führt der Anästhesist eine dünne Nadel in Ihren Rücken ein (in einen Zwischenwirbelraum der unteren Lendenwirbelsäule). Nach Erreichen des Nervenflüssigkeitsraumes wird eine geringe Menge Lokalanästhetikum eingespritzt. Sie verspüren ein Wärmegefühl in den Beinen und können diese schon bald nicht mehr oder nur noch eingeschränkt bewegen. Der gesamt betäubte Bereich wird gefühllos. Diese Wirkungen halten ungefähr 3-4 Stunden an.

Risiken der Spinalanästhesie

Sollte die Wirkung einer Spinalanästhesie nicht ausreichen, um Sie schmerzfrei operieren zu können, kann in sehr seltenen Fällen ein Übergang zur Allgemeinanästhesie erforderlich werden. Kopfschmerzen treten bei max. 1 - 3 % der Patienten auf. Sie können es im Extremfall erfordern, dass Sie mehrere Tage im Bett bleiben müssen. Eine vorübergehende Blasenentleerungsstörung kann beim Abklingen der Anästhesie auftreten. Kreislaufreaktionen (z.B. Blutdruckabfall, Verlangsamung des Herzschlages) lassen sich meist recht schnell beheben. Schwere Zwischenfälle, z.B. Herzkreislauf- bzw. Atemstillstand, sind äußerst selten. Sie können durch Unverträglichkeitsreaktionen auf die verwendeten Medikamente ausgelöst werden. Bleibende Lähmungen (im Extremfall Querschnittslähmung), als Folge von Blutergüssen, Entzündungen oder direkten Nervenverletzungen, sind ebenfalls extrem selten. Das gleiche gilt für Verschlechterungen des Seh- oder Hörvermögens und eine Hirnhautentzündung.